Essen ist keine Lösung bei Sorgen, Frust oder Stress

Junge Frau schaut genervt auf einen Löffel voll Kekse
Nur ein kurzfristiges Trostpflaster: Essen bei Sorgen, Frust oder Stress.

(akz-o) Viele Menschen greifen in unangenehmen Situationen zu Essen, um sich besser zu fühlen. Das kann zu einem Teufelskreis führen. Ernährungsseminare helfen beim Erlernen eines bewussteren Essverhaltens. 

Der Schokoriegel nach einem anstrengenden Arbeitstag, Eis und Chips gegen den Frust: Viele Bundesbürger essen nicht nur, weil sie Hunger haben. „Auch andere Faktoren wie Emotionen oder Stress können beeinflussen, wann und was wir essen“, sagt die Salzburger Wissenschaftlerin Dr. Julia Reichenberger. Die Wissenschaftlerin und ihre Kollegen forschen seit Jahren zum Thema emotionales Essen. Damit wird ein Verhalten bezeichnet, bei dem Menschen aus Gefühlssituationen heraus essen. Durch die Nahrungsaufnahme wird das Belohnungszentrum im Gehirn aktiviert. Botenstoffe sorgen dann dafür, dass man sich besser fühlt – ein Mechanismus, der bereits in der Kindheit angelegt wird.

Emotionaler Hunger führt zu Kummerspeck

Die Salzburger Forscher fanden heraus, dass nicht alle Emotionen den gleichen Effekt auf das Essverhalten haben. So neigen Menschen bei Ärger oder Ängstlichkeit eher dazu, weniger zu essen. Bei Trauer und Stress wird tendenziell mehr gegessen. Doch was kurzfristig wie ein Trostpflaster für die Seele wirkt, wird langfristig zum Teufelskreis. Vor allem dann, wenn vorwiegend zucker- und fettreiche Speisen verzehrt werden. So zeigen Studien der Salzburger Wissenschaftler, dass emotionales Essen zu einem höheren Body-Mass-Index führen kann. Und Kummerspeck kann wiederum der Auslöser von Frustessen sein.

Auf Gefühle hören, statt sie runterzuschlucken

Doch wie können Betroffene diesen Teufelskreis durchbrechen? „Sie müssen nach den Ursachen ihres Essverhaltens forschen, statt mit Schokolade & Co. lediglich die Folgen zu bekämpfen“, sagt Alina Wolf, Ernährungsexpertin von der mhplus Krankenkasse. Dazu gehöre, dass Menschen bei Gefühlen wie Ärger und Frust erst einmal innehalten und über die Situation nachdenken. „Hier muss sich jeder ehrlich fragen: ,Will ich essen, weil ich Hunger habe oder weil es mir nicht gutgeht?‘“, so die Gesundheitsexpertin. Wer den Auslöser des Problems erkannt habe, etwa Stress am Arbeitsplatz, könne dann nach einer Lösung für das eigentliche Problem suchen.

Die mhplus und andere Krankenkassen helfen Menschen, mit speziellen Ernährungsseminaren ein bewussteres Essverhalten zu erlernen. Mehr Infos unter www.mhplus-krankenkasse.de

Quelle: AkZ Presse
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